Was ist Usenet und wie funktioniert es? Anfänger-Leitfaden

Lange bevor es TikTok-Trends, Instagram-Feeds und YouTube-Kanäle gab, war das Internet ein viel ruhigerer Ort. Digitale Unterhaltungen fanden nicht in werbefinanzierten Apps statt. Stattdessen gab es textbasierte Kommunikationsorte ohne die heutigen fortschrittlichen Algorithmen. Einer dieser Orte war Usenet.
Usenet gibt es auch heute noch und es bietet eine digitale Welt voller Inhalte, die Sie sonst nirgendwo finden. Noch wichtiger ist, dass es einen Einblick in das alte Internet bietet. Es gibt mehr digitale Freiheit und weniger Kontrolle durch Unternehmen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, was Usenet ist, wie es funktioniert und warum es sich immer noch lohnt.
Was ist Usenet?
Usenet ist eine Ansammlung von Newsgroups, die sich jeweils mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Jede Newsgroup ist wie ein Forum. Dort können Leute Nachrichten und Antworten posten sowie Dateien hoch- und herunterladen.
Alle diese Informationen befinden sich aber nicht einem einzigen Server, sondern sind auf mehrere Server verteilt. Das macht das Usenet zu einem dezentralen Netzwerk.
Bevor wir weitermachen, möchten wir darauf hinweisen, dass dieser Artikel nur zu Informationszwecken gedacht ist. Wir finden das Herunterladen oder Teilen von urheberrechtlich geschütztem Material in keiner Weise in Ordnung und ermutigen auch nicht dazu. Stellen Sie immer sicher, dass Ihre Nutzung von Usenet mit den lokalen Gesetzen und Vorschriften im Einklang ist.
Usenet vs. Moderne Internetforen
Man kann sich Usenet wie ein altmodisches Message-Board-System vorstellen. Anders als die heutigen Internetforen ist es dezentralisiert, benötigt spezielle Software zum Laufen und bietet mehr Privatsphäre, weil es keine Nachverfolgung oder Datenerfassung gibt. Es gibt keine Upvotes, Likes oder Algorithmen. Das System konzentriert sich einfach auf das Wesentliche.
Funktion | Usenet | Moderne Foren |
Struktur | Dezentralisiert | Zentralisiert |
Zugang | Via Newsreader-Software | Via Browser oder App |
Zensur | Normalerweise minimal | Moderierte Inhalte |
Datenschutz | Hoch | Kommt auf die Richtlinien an |
Inhalte | Text und große Binärdateien | Text und eingebettete Medien |
Wer benutzt Usenet heute?
Usenet ist heute definitiv weit weg vom Mainstream der digitalen Kommunikation. Trotzdem ist es bei gewissen Nutzern immer noch beliebt. Dazu gehören:
- Anwender mit Fokus auf Datenschutz: Weil es so dezentral ist, ist das Usenet ein toller Ort für alle Leute, die Wert auf Privatsphäre und Datenschutz legen sowie Überwachung und Zensur vermeiden wollen.
- Forscher und Archivare: Usenet ist eine wahre Fundgrube für wissenschaftliche Daten. In manchen Newsgroups schlummern Beiträge, die schon Jahrzehnte alt sind.
- Technisch versierte Enthusiasten: Um den heutigen algorithmischen Feeds zu entkommen, mögen einige Technikbegeisterte das Usenet wegen, weil es unverfälscht und ungefiltert ist.
Usenet ermöglicht auch schnelle und effiziente Dateiübertragungen. Zudem unterstützt es das Herunterladen großer Binärdateien sowie die NZB-Indizierung. Leider wird es dadurch manchmal illegal genutzt, um urheberrechtlich geschützte Inhalte zu verbreiten.
Eine kurze Geschichte zum Usenet
Bevor es Emojis, soziale Netzwerke und Messenger-Apps mit Gruppenchats für Hunderte von Leuten gab, war das Usenet verfügbar. Es ist eine grundlegende Schicht des Internets, die für offene Diskussionen und dezentrale Technologie gemacht wurde. Zudem hat sie den Grundstein für die heutige digitale Kultur gelegt. Sehen wir uns an, wie es entstanden ist.
Die Geburt des Usenet
Usenet wurde 1979 von den Studenten der Duke-Universität Tom Truscott und Jim Ellis erfunden. Die Idee war, die Kommunikation zwischen der Duke-Universität und Kollegen an der Universität von North Carolina zu vereinfachen. Man muss bedenken, dass es das World Wide Web damals noch nicht gab. Das Usenet war also die erste Möglichkeit für Leute, Online-Gruppendiskussionen zu führen.
Nachdem es mit ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network), einem experimentellen privaten Zugangsnetzwerk, das schon vor dem Internet existierte, verbunden wurde, wuchs das Usenet-Netzwerk auf 50 Standorte. Dazu gehörten die Bell Labs, Reed College und die Universität von Oklahoma.
Von da an dauerte es nicht lange, bis sich das Usenet in den USA verbreitete. Bis 1983 war es auf über 500 Hosts (Server, die Artikel und Diskussionen speichern und bereitstellen) in mehreren Ländern angewachsen. Im darauffolgenden Jahr waren es bereits über 950 Hosts.
Vom akademischen Instrument zur globalen Gemeinschaft
Der nächste bedeutende Meilenstein in der Geschichte des Internets erfolgte in den 1990er Jahren. Damals begannen Internetdienstanbieter, den Zugang zum Usenet als Standardfunktion anzubieten. Dank höherer Verbindungsgeschwindigkeiten wurde eine neue Funktion möglich. Es entstanden binäre Newsgroups, in denen Usenet-Teilnehmer Software, Bilder, Musik und Filme austauschen konnten.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die „alt”-Hierarchie geschaffen. Das ist eine bekannte offene und unmoderierte Kategorie von Newsgroups. Hier kann jeder ohne formelle Genehmigung eine neue Gruppe gründen. Es ebnete den Weg für das Usenet, Newsgroups zu jedem erdenklichen Thema anzubieten.
Das Vermächtnis von Usenet in der Online-Kommunikation
Nachfolgend finden Sie, wie das Usenet moderne Technologien beeinflusst hat:
- Diskussionen: Die Konversationsbäume des Usenet haben die Art und Weise beeinflusst, wie Beiträge und Antworten in den heutigen Foren und Kommentarbereichen organisiert sind.
- Online-Gemeinschaften (Communities): Newsgroups konzentrieren sich auf ein einzelnes Thema und fungieren als Säulen von Online-Communities. Das ist ähnlich wie bei Reddit- und Facebook-Gruppen.
- Digitale Freiheit: Viele Open-Source- und Peer-to-Peer-Technologien wie Mastodon wurden von der dezentralen Natur des Usenet inspiriert.
- Internet-Kultur: Die frühesten Internet-Memes und Fachbegriffe wie „Spam" und „FAQ" haben ihren Ursprung in Usenet-Diskussionen.
Wie funktioniert das Usenet?
Das Usenet basiert auf einem bemerkenswert effizienten und dezentralisierten System. Es funktioniert wie folgt.
Dezentralisierte Netzwerk-Architektur
Die heutigen Social-Media-Plattformen und Online-Foren nutzen zentrale Server zum Hosten von Inhalten. Gelegentlich setzen sie auch zusätzliche Server ein, um ihre Inhalte zwischenzuspeichern und schnell bereitzustellen.
Das Usenet ist jedoch vollständig dezentralisiert. Es gibt keine zentralen Server, sondern nur viele miteinander verbundene Server. Sie arbeiten zusammen und teilen sich die Kontrolle über das Netzwerk.
Verbindet sich ein Nutzer sich mit dem Usenet und postet eine Nachricht oder lädt eine Datei hoch, werden die Daten auf alle anderen Server weltweit repliziert. Diese Architektur hat viele Vorteile. Dazu gehören auch folgende:
- Datenredundanz: Sollte ein Server ausfallen, übernehmen die anderen Server seine Aufgaben. Anders gesagt: Es besteht kein Risiko eines Datenverlusts.
- Geschwindigkeit bei der Datenübertragung: Durch die Verbindung mit einem Server in Ihrer Nähe kann Usenet Geschwindigkeiten bereitstellen, die Ihre Internetverbindung optimal ausnutzen.
- Datenschutz und Kontrolle der Daten: Das Usenet ist frei von Protokollierung und Datenmanipulation, weil es nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert wird.
Newsgroups, Artikel und Hierarchien
Die Newsgroups von Usenet sind in einer hierarchischen Struktur organisiert, sodass Nutzer Diskussionen einfach finden, die ihren Interessen entsprechen. Es gibt zwei Hauptarten von Newsgroups:
- Text-Gruppen: Text-basierte Diskussionen, in denen Anwender Nachrichten posten, auf Fragen antworten und Konversationen haben.
- Binäre Gruppen: Diese Gruppen dienen dem Austausch von Dateien und können sowohl kleine als auch große Dateien hosten.
Alle Usenet-Gruppen sind in einem System mit 9 Hauptkategorien organisiert: der „Big 8”-Hierarchie sowie „alt” (der unmoderierten Kategorie).
Kategorie der ersten Ebene | Themen/Interessen |
news.* | News |
alt.* | Alternativ (unmoderiert) |
talk.* | Religion und Politik |
comp.* | Computer |
rec.* | Freizeit |
sci.* | Wissenschaft |
misc.* | Verschiedenes |
soc.* | Sozialwissenschaft |
humanities.* | Geisteswissenschaften |
Nehmen wir etwa an, Sie möchten auf eine Gruppe zugreifen, die sich mit Comedy beschäftigt. Sie würde zur Hierarchie „rec” gehören. Der Name der Gruppe würde also „rec.humor” lauten. Zunächst haben wir die Kategorie („rec”) und dann den Namen der Gruppe („humor”).
Es ist auch möglich, ein bestimmtes Interesse genauer zu lokalisieren. Es gibt etwa eine Gruppe namens „news.newusers.questions”. Der Teil „news” ist die oberste Ebene der Hierarchie. Der Teil „newusers” ist eine Gruppe und „questions” ist eine Untergruppe.
Man geht davon aus, dass es im Usenet etwa 9.000 legitime Gruppen gibt, die nützliche Informationen enthalten. Allerdings gibt es weltweit mehr als 100.000 Usenet-Gruppen, von denen viele nicht mehr aktiv sind oder nur als Scherz (mit einem lustigen Namen) erstellt wurden.
Text vs. Binärdateien im Usenet
Das Kernkonzept von Usenet bestand darin, einen Ort für Diskussionen und akademischen Dialog zu schaffen. Genau das war in den ersten zehn Jahren seit der Einführung des Netzwerks auch der Fall. Textbeiträge sind die ursprüngliche Art von Inhalten im Usenet. Sie werden verwendet, um Themen zu diskutieren, Ideen auszutauschen, wochen- oder sogar jahrelange Diskussionen fortzusetzen, Tutorials zu veröffentlichen und vieles mehr.
1997 wurden im Usenet Binärdateien, sogenannte „Binaries”, eingeführt. Binärdateien sind Nicht-Text-Dateien wie Bilder, Videos, Musik und Software. Das Teilen von Dateien wurde durch die Aufteilung der Daten in kleine Segmente und deren Veröffentlichung in mehreren Artikeln innerhalb einer Newsgroup ermöglicht. Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht zu den
Unterschieden zwischen Text- und Binärdateien im Usenet:
Kategorie | Text-Posts | Binär-Posts |
Zweck | Diskussion und Support | Teilen von Dateien |
Dateigröße | Extrem klein | Kann ziemlich groß sein |
Zugriff | Via Newsreader | Via Usenet-Downloader |
Gruppenarten | Comp, sci, alt, etc. | Alt.binaries |
Anwendungsfall | Lernen und chatten | Download und Sammeln |
Die Rolle des NNTP-Protokolls
Das UUCP-Protokoll (Unix to Unix Copy) wurde ursprünglich über Telefonleitungen zum Datenaustausch benutzt. Das 1986 eingeführte Network News Transfer Protocol (NNTP) veränderte jedoch die zugrunde liegende Architektur des Usenet.
NNTP setzt auf zentrale Internetprotokolle, um die sichere und zuverlässige Übertragung von Daten und die Kommunikation zwischen einem NNTP-Client und einem beliebigen NNTP-Server zu gewährleisten. Sendet ein Client eine Nachricht an einen Server, bleibt die Nachricht gespeichert und sie ist für andere Clients zugänglich.
Verbindet sich ein anderer Client mit dem Server, werden alle seit der letzten Verbindung veröffentlichten Nachrichten heruntergeladen. War der entsprechende Client also länger offline, dauert der Aktualisierungsprozess länger. Da es sich jedoch um kleine textbasierte Dateien handelt, dauert der Aktualisierungsprozess nur wenige Sekunden.
Wie man auf das Usenet zugreift
Um auf das Usenet zuzugreifen, müssen Sie einen Usenet-Provider nehmen. Ferner müssen sie verstehen, wie ein Newsreader funktioniert und vielleicht benötigen Sie auch einen sogenannten Indexer.
Sie benötigen zudem eine NZB-Datei, wenn Sie Daten herunterladen möchten. Beachten Sie jedoch, dass das Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material illegal ist. Laden Sie also nur urheberrechtsfreie Medien herunter.
Newsreader-Software verstehen
Sie können nicht mit Ihrem regulären Webbrowser auf das Usenet zugreifen. Dafür benötigen Sie eine spezielle Newsreader-Anwendung.
Mit Newsreadern können Sie auf Newsgroups zugreifen, Textbeiträge lesen und beantworten, Binärdateien herunterladen sowie Inhalte suchen und filtern.
Die Nutzung eines Newsreaders ist recht einfach, selbst wenn Sie noch nie mit dem Usenet gearbeitet haben. Das Programm ist eine Kombination aus E-Mail-Client, Datei-Downloader und Forum-Reader.
SABnzdb, NZBGet und Easynews gehören zu den am meisten empfohlenen Newsreadern für Einsteiger.
Was sind NZB-Dateien?
NZB-Dateien optimieren den Download von Binärdateien. Das liegt daran, dass große Binärdateien in Hunderte oder Tausende Teile (kleinere Nachrichten) aufgeteilt werden. Sie können kleine Binärdateien problemlos herunterladen, die in mehrere Teile aufgeteilt sind. Das Auffinden einzelner Teile einer großen Datei wird durch NZB-Dateien realisiert.
Newsreader ermitteln mit NZB-Dateien, wo sich die verschiedenen Teile einer einzelnen Binärdatei befinden. Mithilfe dieser Funktion stellen Newsreader die entsprechenden Teile in der richtigen Reihenfolge zusammen. Viele Newsreader können Dateien auch entpacken und für den Einsatz vorbereiten, sobald sie lokal auf Ihrem Computer verfügbar sind.
Obwohl NZB-Dateien häufig mit urheberrechtsverletzenden Downloads in Verbindung gebracht werden, gibt es auch legitime Verwendungszwecke. Damit ist etwa der Zugang zu Open-Source-Software oder öffentlich zugängliche Inhalte gemeint, die via Usenet geteilt werden.
Indexers und wie sie funktionieren
Es gibt viele einfache Möglichkeiten, im Internet zu suchen. Für das Usenet gibt es allerdings keine zentrale Suchmaschine. Stattdessen können Sie einen sogenannten Indexer verwenden, der durchsuchbare Kataloge mit Usenet-Inhalten zur Verfügung stellt.
Viele Usenet-Anbieter bieten ihre eigenen Indexer an. Sie versprechen, Ihnen für genauere Ergebnisse zu helfen. Sie wollen Beiträge filtern und eine höhere NZB-Verfügbarkeit erzielen. Alternativ können Sie öffentliche Indexer einsetzen, die allerdings normalerweise weniger zuverlässige Ergebnisse liefern. Zudem werden sie nur langsam aktualisiert.
Das richtige Usenet-Abonnement wählen
Ihr Erlebnis mit Usenet hängt stark davon ab, welchen Anbieter Sie nehmen. Nachfolgende finden Sie einige wichtige Punkte, auf die Sie achten sollten.
Schlüsselfunktionen, auf die Sie bei einem Usenet-Paket achten sollten
Usenet-Provider bieten unterschiedliche Funktionen an, die auf Nutzer mit verschiedenen Bedürfnissen und Prioritäten zugeschnitten sind. Berücksichtigen Sie diese Faktoren bitte sorgfältig:
- Aufbewahrungszeit: Der Zugriff auf ältere Inhalte heißt, dass Sie Zugriff auf mehr Informationen haben. Tauchen Sie tief in die Materie ein und möchten seltene oder archivierte Beiträge finden, stellen Sie sicher, dass der von Ihnen gewählte Provider lange Aufbewahrungsfrist bietet.
- Download-Geschwindigkeit: Einige Usenet-Anbieter können die Download-Geschwindigkeit limitieren. Möchten Sie auf Binärdateien zugreifen, dann nutzen Sie Ihre Grundgeschwindigkeit am besten optimal. Wir möchten Sie daran erinnern, nur urheberrechtsfreie Dateien zu nutzen. Das Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material ist unzulässig.
- Anzahl an Verbindungen: Je mehr gleichzeitige Verbindungen Sie herstellen können, desto besser. Eine größere Anzahl aktiver Verbindungen bedeutet schnellere Downloads.
- SSL-Verschlüsselung: Niemand sollte Ihre Aktivitäten ium Usenet verfolgen können. Das gilt auch für Ihren Internetanbieter. SSL-Verschlüsselung hilft dabei, Ihre Aktivitäten anonym zu halten.
- Erfüllungsquote: Das sagt Ihnen, ob Sie darauf vertrauen können, dass sich große Binärdateien ohne Fehler oder Beschädigungen herunterladen lassen. Eine hohe Abschlussrate ist wünschenswert. Sie verringert die Wahrscheinlichkeit, dass es unvollständige oder beschädigte Dateien gibt.
- Index-Kompatibilität: Die Indizierung ist nützlich, um im Usenet Inhalte zu suchen. Sie benötigen einen Usenet-Anbieter, der reibungslos mit den von Ihnen gewählten NZB-Index-Programmen und Ihrem bevorzugten Newsreader funktioniert.
- Kunden-Support: Sollten Sie sich bei der Nutzung von Usenet unsicher sein, stehen Ihnen kompetente Support-Mitarbeiter zur Verfügung. Sie helfen Ihnen bei der Lösung technischer Probleme.
Sollten Sie einen unbegrenzten oder begrenzten Zugang nehmen?
Fangen Sie gerade erst mit Usenet an, testen Sie am besten erst ein limitiertes Paket. Limitierte Pakete bieten ein gewisses Datenvolumen (100 GByte, 500 GByte, 1 TByte usw.). Da es kein Ablaufdatum oder wiederkehrende Abrechnungen gibt, können Sie Usenet in Ihrem eigenen Tempo erkunden.
Entscheiden Sie sich, mehr Zeit im Usenet zu verbringen, ist ein unbegrenztes Paket besser. Unbegrenzte Pakete schränken Ihre Bandbreite nicht ein, sodass Sie Usenet nach Belieben und so oft Sie möchten nutzen können.
Wie Aufbewahrungszeiten ihren Zugang zu Inhalten beeinflussen
Obwohl das Usenet öffentlich und permanent ist, hat jeder Anbieter unterschiedliche Aufbewahrungsrichtlinien. Das heißt, dass Sie möglicherweise nicht alle Beiträge sehen können, selbst wenn Sie eine Newsgroup abonnieren.
Textgruppen werden oft für 2.000 bis 5.000+ Tage aufbewahrt. Binärgruppen werden vielleicht ebenfalls langfristig aufbewahrt, allerdings können größere Dateien möglicherweise früher verfallen.
- Kurze Aufbewahrungszeit (100 bis 500 Tage): Anbieter mit kürzerer Aufbewahrungsdauer sind normalerweise günstiger. Dort haben Sie meist nur Zugriff auf neuere Uploads.
- Lange Aufbewahrungszeit (3.000 bis 5.000+ Tage): Anbieter mit einer längeren Aufbewahrungsdauer ermöglichen Ihnen den Zugang zu Diskussionen und Dateien, die vor über 10 Jahren hochgeladen wurden.
Die Aufbewahrungsdauer steht in direktem Zusammenhang mit den Erfüllungsraten. Beispielsweise können fehlende Segmente Binärdateien unbrauchbar machen, da sich abgelaufene Daten nicht mehr herunterladen lassen.
Die Rolle von Geschwindigkeit und Verbindungslimits
Die Geschwindigkeit wird durch drei Faktoren bestimmt. Erstens gibt es die Geschwindigkeit Ihrer Basis-Internetverbindung. Das ist die Download-/Upload-Geschwindigkeit, die Ihr Internetanbieter für das von Ihnen gewählte Paket garantiert. Zweitens haben wir die Geschwindigkeit der Infrastruktur eines Usenet-Anbieters. Sie kann häufig mit Ihrer Grundgeschwindigkeit mithalten.
Drittens hängt Ihre Geschwindigkeit stark von der Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen ab. Anstatt eine Datei Stück für Stück herunterzuladen, öffnen die meisten Usenet-Anbieter mehrere Verbindungen. Dann werden verschiedene Teile einer Datei gleichzeitig heruntergeladen. Je mehr gleichzeitige Verbindungen Sie bekommen, desto schneller ist Ihr Zugriff auf das Usenet.
Integrierte Sicherheit: warum SSL-Verschlüsselung wichtig ist
Beim Zugriff auf das Usenet kommuniziert Ihr Gerät über das Internet mit Usenet-Servern. Ohne Verschlüsselung können Ihr Internetanbieter, Netzwerkadministratoren sowie böswillige Akteure Ihre Daten überwachen und abfangen. Daher bieten die besten Usenet-Anbieter SSL-Verschlüsselung, um Ihre Aktivitäten in unlesbaren Code umzuwandeln.
Ohne SSL | Mit SSL |
Ihr Provider sieht Ihren Datenverkehr. | Ihr Provider sieht verschlüsselten Datenverkehr. |
Anmeldedaten werden im Klartext geschickt. | Anmeldedaten sind vor unbefugtem Zugriff geschützt. |
Höheres Risiko bezüglich Drosselung des Datenverkehrs. | Drosselung durch den ISP ist weniger wahrscheinlich. |
Die SSL-Verschlüsselung bietet Ihnen eine wichtige zusätzliche Ebene für Privatsphäre für alle Ihre Aktivitäten im Usenet. Um jedoch den bestmöglichen Sicherheits- und Datenschutz zu erhalten, sollten Sie sie mit einem hochwertigen VPN wie ExpressVPN kombinieren. Dann bekommen Sie eine sogenannte End-to-End-Datenverschlüsselung und können Ihre IP-Adresse verbergen. Damit stellen Sie sicher, dass sich Ihre Aktivitäten im Internet nicht zurückverfolgen lassen.
Sind kostenlose Testversionen und Rückerstattungsrichtlinien sinnvoll?
Kostenlose Testversionen und Rückerstattungsrichtlinien sind aus zwei Gründen empfehlenswert. Erstens können Sie einen Usenet-Anbieter testen und überprüfen, ob dessen Marketingaussagen auch wirklich stimmen. Zweitens können Sie damit feststellen, ob Usenet Ihre Erwartungen erfüllt.
Führende Usenet-Provider bieten 7- bis 14-tägige Testversionen an. Das ist ausreichend Zeit, um sie zu testen. Viele bieten auch eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie an. Jedoch sollten Sie überprüfen, ob sie auch für Testversionen gilt (die meisten gelten nur, wenn Sie von Anfang an bezahlen).
Usenet effizient nutzen
Sobald Sie sich für einen Usenet-Anbieter und einen Newsreader entschieden haben, können Sie in das umfangreiche Netzwerk eintauchen. So funktioniert es.
Newsgroups finden und ihnen beitreten
Jeder Usenet-Anbieter gewährt Ihnen Zugriff auf eine bestimmte Gruppe von Newsgroups. Um Zugang zu erhalten, müssen Sie Ihren Newsreader starten und sich mit Ihren Anmeldedaten bei Ihrem Usenet-Anbieter anmelden.
Danach laden Sie die vollständige Liste der entsprechenden Newsgroups herunter. Haben Sie einen Provider mit Zugriff auf zahlreiche Newsgroups ausgewählt, kann es einige Minuten dauern, bis Sie auf Usenet zugreifen können.
Danach können Sie mit der Suche beginnen. Je nach Newsreader können Sie Gruppen nach Stichwörtern, Themen oder Hierarchien durchsuchen und filtern.
Vergessen Sie nicht, die Gruppen zu abonnieren, die Sie erneut besuchen möchten. Normalerweise abonnieren Sie Newsgroups, indem Sie sie als Favoriten markieren oder zu Ihrem zentralen Feed hinzufügen.
Verhaltensregeln und bewährte Methoden beim Posten
Das Usenet gibt es bereits seit geraumer Zeit. Dabei haben sich einige informelle Regeln etabliert. Gute Umgangsformen sorgen dafür, dass die Inhalte für alle Beteiligten lesbar sind und übersichtlich bleiben. Daher gibt es nachfolgend einige Empfehlungen:
- Verwenden Sie aussagekräftige Betreffzeilen: Öffnet jemand eine Newsgroup, sieht er zunächst eine Liste mit Betreffzeilen. Durch die Verwendung klarer und aussagekräftiger Betreffzeilen helfen Sie anderen Lesern, Ihr Thema schnell zu verstehen.
- Zitieren Sie nicht übermäßig: Diskussionen im Usenet können sehr langwierig sein. Um eine Newsgroup und einzelne Threads übersichtlich zu halten, empfiehlt es sich, alte Nachrichten zu kürzen und nur das Notwendige zu zitieren.
- Verzichten Sie auf HTML-Formatierungen: Usenet unterstützt keine HTML-Formatierung, sondern nur reinen Text. Versuchen Sie daher nicht, HTML-Tags einzufügen, da sie nicht interpretiert werden. Verwenden Sie nur einfache Zeichen.
- Verwenden Sie Ihre Signatur umsichtig: Sie können im Usenet Glaubwürdigkeit aufbauen, wenn Sie einen kurzen Namen oder Alias unter Ihren Nachrichten angeben. Bitte halten Sie Ihre Signatur jedoch kurz und vermeiden Sie lange und spammig wirkende Signaturen.
- Posten Sie keine persönlichen Daten: Usenet ist ein öffentliches und dauerhaftes Netzwerk. Daher bleiben alle Ihre Beiträge über einen längeren Zeitraum zugänglich. Deswegen ist es ratsam, keine persönlichen Daten zu veröffentlichen.
Moderierte vs. Unmoderierte Gruppen
Sie können an zwei Arten von Newsgroups teilnehmen: moderierten und unmoderierten. Wie Sie sich vorstellen können, bieten moderierte Gruppen oft ein besseres Erlebnis. Das ist insbesondere bei komplexeren, technischen und akademischen Themen der Fall. In diesen Gruppen muss ein Moderator Beiträge genehmigen, bevor sie veröffentlicht werden. Dadurch werden Spam und Missbrauch kontrolliert.
In unmoderierten Gruppen kann jeder sofort Inhalte veröffentlichen. Daher sind sie aktiver und dynamischer als moderierte Gruppen. Allerdings enthalten sie häufig Spam, Trolle und themenfremde Diskussionen. Die meisten binären Newsgroups sind aufgrund des Umfangs der Uploads unmoderiert.
Usenet und Datenschutz
In vieler Hinsicht ist das Usenet eine verborgene Ecke des Internets. Das bedeutet aber nicht, dass es per Standard anonym ist. Wie bei anderen Online-Aktivitäten lassen sich Deine Aktivitäten im Usenet verfolgen. Sprechen wir also darüber, wie man in Online-Chats anonym bleibt.
Ist das Usenet anonym?
Nein, das Usenet ist nicht anonym. Auch wenn es wesentlich privater ist als die heutigen sozialen Medien oder Online-Foren, kann jemand Ihre Aktivitäten verfolgen, indem er Ihre IP-Adresse zurückverfolgt.
Die meisten Usenet-Anbieter tracken Ihre Online-Aktivitäten nicht. Um aber auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie einen Anbieter wählen, der SSL-Verschlüsselung und eine Keine-Logs-Richtlinie anbietet. Dadurch bleiben Ihre Aktivitäten so anonym wie möglich.
IP-Tracking und Sicherheitsrisiken
Der Zugriff auf das Usenet erfolgt über spezialisierte Usenet-Anbieter. Das heißt, dass Sie weiterhin Ihre normale Internetverbindung und eine von Ihrem Internetanbieter zugewiesene IP-Adresse verwenden. Über Ihre IP-Adresse kann Ihr Internetanbieter sehen, dass Sie mit einem Usenet-Server verbunden sind und wie viel Datenvolumen Sie herunterladen.
Einsatz von Proxys oder VPNs mit Usenet
Ein Proxy kann Ihre IP-Adresse verbergen. Allerdings bietet er keine komplette End-to-End-Verschlüsselung für Ihre Daten. Ein leistungsfähiges VPN kann das Problem beheben. Tatsächlich ist ein VPN wie ExpressVPN die beste Option, ihre Prviatsphäre bei der Nutzung des Usenet zu schützen.
Sobald Sie sich mit einem VPN-Server verbinden, erstellt das VPN einen vollständig verschlüsselten Tunnel zwischen Ihrem Gerät und dem VPN-Server. Dabei werden Ihre Daten vor Schnüfflern und Trackern geschützt. Zudem können Sie Ihre tatsächliche IP-Adresse verbergen. Damit geben Sie stattdessen die IP-Adresse des VPN-Servers preis.
Wie bereits erwähnt, bieten die meisten Usenet-Anbieter SSL-Verschlüsselung zum Schutz Ihrer Daten an. Das ist ein guter Start. Die Kombination von Usenet-Zugang mit einem leistungsfähigen VPN bietet jedoch einen zusätzlichen Schutz Ihrer Privatsphäre.
Wie Sie Ihre Identität schützen
Befolgen Sie gewisse Regeln können Sie im Usenet nahezu anonym bleiben. Sie verhindern damit, dass Ihre persönlichen Daten im dezentralen Netzwerk des Usenet gespeichert werden. Hier sind einige der effektivsten Tipps, die Sie beachten sollten:
- Schützen Sie Ihre Verbindung mit einem zuverlässigen VPN.
- Aktivieren Sie SSL in Ihrer Newsreader-App.
- Verwenden Sie Ihren echten Namen nicht, wenn Sie in Newsgroups posten.
- Verwenden Sie eine zweite E-Mail-Adresse (Wegwerfadresse) zum Posten.
- Geben Sie niemals Ihren Namen, die Adresse und so weiter an.
- Meiden Sie dubiose NZB-Indexer, die möglicherweise Ihre IP-Adresse protokollieren.
- Halten Sie sich an Usenet-Provider mit No-Logs-Richtlinien.
Ist das Usenet legal und sicher?
Usenet ist legal und sicher, wenn Sie es verantwortungsvoll nutzen. Allerdings ist es auch ein beliebter Ort für digitale Piraten, die urheberrechtlich geschützte Inhalte teilen. Daher sollten Sie darauf achten, keine unzulässigen Inhalte herunterzuladen.
Rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit Usenet
Der Zugriff auf das Usenet ist weltweit legal. Es handelt sich lediglich um ein Kommunikationsprotokoll und eine Plattform zum Teilen von Dateien. Sie können an Diskussionen teilnehmen und auf öffentlich zugängliche sowie andere legal geteilte Medien zugreifen. Sie dürfen auch Ihre eigene Software und alle Inhalte, die Sie besitzen teilen. Damit sind etwa Fotos, Videos, Grafiken und so weiter gemeint.
Erkennen und Vermeiden von schädlichen Inhalten
In Binärgruppen können sich schädliche Inhalte befinden. Um das zu vermeiden, sollten Sie die gleichen Regeln befolgen, die auch für andere Bereiche des Internets gelten. Halten Sie sich etwa von Dateien mit verdächtigen Erweiterungen (etwa .exe und .js) fern. Dabei könnte es sich um schädliche ausführbare Dateien sowie Malware-Skripte handeln.
Zudem sollten Sie beim Zugriff auf das Usenet eine zuverlässige Antivirussoftware einsetzen, da sie Sie vor schädlichen Links und Dateien schützt.
Ist das Usenet heute noch relevant?
Usenet ist ein Netzwerk der alten Generation. Es basiert auf Diskussionen im Klartext, und genau das macht es heute so interessant. Es ist ein störungsfreies und dezentrales System ohne Werbung, strenge Inhaltsmoderation oder Algorithmen, die jede Ihrer Bewegungen tracken.
Der vielleicht bedeutendste Vorteil von Usenet ist, dass es Zugang zu seltenen und archivierten Inhalten bietet. Die meisten Mainstream-Plattformen speichern Inhalte nicht lange. Deswegen ist das Usenet eine hervorragende Möglichkeit, um archivierte Dateien zu finden.
Haben Sie es bis hierher in diesem ausführlichen Leitfaden geschafft, sind Sie wahrscheinlich eine Art User, der das Angebot von Usenet zu schätzen weiß.
FAQ: häufige Fragen zum Usenet
Ist Usenet kostenlos?
Zugriff auf das Usenet war kostenlos, aber heutzutage benötigen Sie normakerweise ein kostenpflichtiges Abonnement bei einem Usenet-Provider. Die Suche nach einem zuverlässigen Anbieter ist weder besonders kompliziert noch übermäßig teuer. Für etwa 8 bis 15 US-Dollar pro Monat erhalten Sie unbegrenzten Zugang. Es gibt einige kostenlose Usenet-Anbieter. Sie sind allerdings häufig unzuverlässig und langsam. Daher raten wir von einer Nutzung ab.
Kann ich Usenet auf meinem mobilen Gerät nutzen?
Ja, Sie können auf das Usenet mit einem mobilen Gerät zugreifen, wenn Sie einen Usenet-Provider nehmen, der eine mobilfreundliche Web-Benutzeroberfläche bietet. Ferner finden Sie Android-kompatible Newsreader, womit Sie Usenet-Downloads aus der Ferne verwalten können. Für das bestmögliche Erlebnis empfiehlt sich allerdings der Einsatz eines Computers.
Ist das Usenet immer noch aktiv?
Ja, das Usenet existiert immer noch und es ist ziemlich aktiv. Sie können davon ausgehen, dass täglich eine große Anzahl von Diskussionen veröffentlicht wird. Das gilt auch für binäre Newsgroups. Sie werden normalerweise über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren gespeichert. Damit finden Sie also auch zahlreiche ältere Inhalte.
Wie finde ich bestimmte Inhalte?
Um spezielle Inhalte im Usenet zu finden, benötigen Sie einen sogenannten Indexer. Er fungiert als Suchmaschine für Newsgroups. Textbasierte Inhalte lassen sich mit Ihrem bevorzugten Newsreader finden. Binärdateien finden Sie hingegen mithilfe einer NZB-Datei oder einem Indexer.
Ist Usenet das Dark Web?
Nein, das Usenet ist nicht das Dark Web. Das Usenet ist ein dezentrales Netzwerk für Diskussionen und Filesharing, auf das über eine spezielle Software (einen Newsreader) zugegriffen werden kann. Das Dark Web besteht aus Websites, die absichtlich vor Suchmaschinen und dem öffentlichen Web verborgen sind. Sie sind nur über spezielle Software wie den Tor-Browser zugänglich.
Wer sollte einen Einsatz von Usenet in Erwägung ziehen?
Usenet eignet sich hervorragend für erfahrene Internetanwender, die Diskussionsgruppen suchen, ohne von den Ablenkungen des heutigen Internets beeinflusst zu werden. Auch Mediensammler nutzen es häufig, die nach älteren Medien und Dateien suchen. Das gilt auch für digitale Archivare, Forscher und technisch versierte Personen, die nach versteckten Ecken des Internets suchen.
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